Fuer meinen ersten Marathon hab ich mir ja grad was rechtes ausgesucht. Danke Martin kam ich noch an einen der begehrten Startplaetze der Jungfrau. Am Tag zuvor hatte ich noch immer Schmerzen in meinem Knoechel – wie der Doktor sagte, eine leichte Reizung der posterioren Tibialsehne.
Ohne Vorbereitung und mit wenig Motivation fuhr ich um 6 Uhr frueh auf Interlaken holte meine Sieben sachen ab und machte mich startklar. Nochmal husch ins Hotel, aber darueber schreibt man nicht. Etwas spaeter verabschiedete mich mein Trainer Martin noch.
Dann einstehen, ein kleiner Schwatz mit der Lady nebendran und 3, 2, 1 KNALL.
Die ersten drei Kilometer gingen hervorragend da hatte ich Martin schon zwei mal am rechten Rand gesehen. Dann begannen die Kilometer nur so an mir vorbeizuziehen. Wusch 12 und dann gings das erste mal bergauf. Ich merkte all das Training, die Stunden Bergauflauf. Alles schien machbar.

Jungfrau Marathon overview

In Lauterbrunnen traf ich wieder auf Martin und mit dem Schmerz im Fuss hielt ich an. Aber er hat mich einfach weitergeschoben. Wirkte Wunder. Aber nur einen Kilometer weiter vertrampelte ich mich leicht. Zum guten Glueck gegen aussen, das tat nicht so weh, das fuehrte aber dazu dass ich erst mal lief.
Aber der Schmerz hielt an und zog langsam den Beinen entlang bis in die Oberschenkelinnenseite. Nun war ich bei km 22 und sagte mir einfach: Egal, jetzt noch 4 kilometer, dann kannst du gehen, und wenns nicht mehr geht gibst in Wengen auf. Ich startete also wieder mit schnelleren Schritten.
Das war die Erloesung, sobald es wieder steil Bergauf ging, kam ich in den Inferno-modus. Ein Schritt am anderen, immer schoen voran. Super! Ich ueberholte Leute links und rechts, und ich sah, dass ich es schaffen koennte.
Wengen war dann aber wieder Flach, und die Saeure pumpte in meine Schenkel. Kraempfe begannen.
Nun ja, von da an war es eigendlich nur noch ein durchziehen. Wennimmer es ging bin ich gegangen, flach und kurze Strecken, so gelaufen, damit es grad noch ging, und weiter und immer weiter.
Zum guten Glueck traf ich verschiedene Mitstreiter, die mich voll unterstuetzten, an. Und so kam ich irgendwann beim Dudelsackspieler und der Schoggi an. Der hoechste Punkt. Nun noch der letzte Kilometer, alles bergab. Dieser sollte sich als der haerteste des Tages herausstellen. Aber ich will hier nicht vorgreifen. Probiert es selbst. Der Jungfrau Marathon ist wunderschoen, hat hervorragende Aussichten auf verschiedenste Berge und wenn das Wetter so mitspielet wie 2014 kann man nur Glueck dabei empfinden.
Danke an alle die mich supportet und auch aus der Entfernung verfolgt haben. Ich habe auch oft an euch gedacht bei diesem Rennnen.

Jungfrau Finish