Nach einem schwierigen start in die Saison bin ich zum zweiten mal auf dem Schilthorn angekommen. Um dies zu erreichen musste viel geschehen. Ich wollte meine innere Ruhe finden, mir klare Ziele setzen und das ganze mit Plan angehen. Ohne die Unterstützung so vieler netter Menschen um mich rum, wäre das nicht möglich gewesen.

Leistenbruch

Knieschmerzen

Cordon-Bleu 

Das Bier davor

Kein Alkohol, kein Kaffee

Supporter

Menschen

Schwimmen, ruhe nicht gefunden

Rennrad mit Glücksgefühl auf dem Beatenberg und Abgrund bei der Abfahrt, nachdem ich die NAchwehen eines Sturzen verfolgen musste

Super schnitt und voll entspannt auf der Geraden dank tri-lenkausatz

Super gepaced auf der Grossen Scheidegg.

Frisch in der Wechselzone

Ende der Kräfte auf dem Mountainbike

5 minuten Strafe absitzen

Ernährung hat das erste mal so richtig funkioniert

Kleine Ziele führen zum Schilthorn

Erst flach mit einem ok schnitt.

Dann bergauf und entspannt. Schmerz im linken Knie lässt keine Spässe zu

eine Kurve nach der anderen auch wenns flach wird. Ich gehe

Nun kommt der erste steile aufstieg in den Wald. Traumhaft. So könnten die gesammten 2200hm sein.

Grütschalp erreicht. Die Bouillon ist noch warm. Ich bin also besser dran als das letzte Jahr.

Bis Mürren gehts nun flach. Das heisst aber nicht, dass ein Bensch rennt. Es wird gegangen. Seitenstecher beginnt mich zu quälen.

Kurz vor Mürren lege ich an Geschwindigkeit zu. Horden von Touristen stehen einem im Weg und die Fans gehen wild. Mitte erreicht. Meine Freunde sind da.

Nun ab ins Kannonenrohr.

Ich hatte vergessen, wie weit das ist, bis man dann mal da ist.

Hände hinter dem Rücken verschränkt gehe ich Fuss nach Fuss, fokusiert, ruhig.

Die Aussicht ist grandios, die Musik erklingt aus den Fernen lagern, die von der Jüngeren Generation der Inferno-helfern geführt werden. Schockolade sowie Bouillon werden zur Leibspeise.

 

Salty and Nuts und Long Liquid Energy waren treue Begleiter.

Birg in Sicht. Kurz vor der letzten stelle überhole ich eine Frau die im Begriff ist aufzugeben. Ich rede ihr gut zu. Weiss aber nicht, was aus ihr geworden ist.

Ich treffe Katrin Stadelmann vom Swissman OK. Beschert uns beiden ein kurzes Schmunzeln und weiter geht die Reise.

Den zweitletzten Kilometer werde ich von einer Frau mit blau gefärbten Haaren begleitet, bis meine Beine nochmals richtig drücken und unseren Abstand vergrössern.

Wolken ziehen auf, doch das Schilthorn Restaurant lugt immer mal wieder hervor. Ich sehe meine Zeit und ich glaube es kaum, dass ich 20 minuten schneller lief als letztes Jahr.

Moni winkt mir zu. Meine Arme sind schwer. Ich will sie in die höhe strecken, doch die Schwerkraft lässt es beinahe nicht zu. 

Die letzte Treppe ist vor mir. Fokusiert, festhalten am geländer und hochziehen. Küsschen für die Liebste und die letzten Schritte werden gerannt.

Das Ziel ist erreicht. Der Sack gepackt. Das Siegershirt empfangen, und das Glück perfekt.

Doch nun folgen die Schütelfröste.

Es ist nicht kalt, doch es ist hart.

Die Gondel fährt ab.

Es schüttelt mich doppelt.

Duschen, anziehen und ab zu meinen Freunden und Supportern.

Der Tag ist perfekt.